Glück der Freundschaft

23. Jänner 2019 - In Österreich müssen wir uns wieder dem Alltag stellen und unsere Entscheidungen in Taten umsetzen.

Ich weiß, dass wir nicht die Einzigen sind, die schnell in alte Muster zurückfallen. Das Rad dreht sich hier verdammt schnell. Dieses ganze Karussell. Familie, Job, Freizeit. Zehn Sachen auf einmal machen. Termine, Zahlen, Verpflichtungen, Tagesstruktur. Nebenher noch Haushalt, einkaufen, den zurückrufen und das erledigen. Einerseits faszinierend, andererseits auslaugend.

Doch die großen Kleinigkeiten an jedem einzelnen Tag breiten sich letztlich wie ein Glücksgefühl in mir aus. Wenn mir zum Beispiel ein Text gelingt, wenn unsere neue Liveshow über die Nordwestpassage beim Publikum gut ankommt, wenn ich nette E-Mails empfange. Und wenn an einem Sonntag im Wiener Audi Max plötzlich Freunde vor uns stehen, die mithelfen, die geben, die anpacken. Dann springt mein Herz vor Freude.

Hans bringt seinen großen Beamer und baut die Technik auf. Peter und Alex kommen mit riesigen Lautsprechern für einen perfekten Sound. Eva und Aga managen die Abendkasse. Oliver, Yannis, Karin und Mario reißen Eintrittskarten ab und verkaufen unsere Bücher. Und da nehme ich mich selbst bei der Nase und frage mich insgeheim, inwiefern ich eine Hilfe wäre? Ein echter Freund? Tiefer als an diesem Sonntag habe ich Freundschaft selten empfunden. Wir umarmen Euch dafür.

Natürlich auch ein großes Danke an das fantastische Publikum. All diese Augenpaare - Ihr blickt uns heiter an und lacht in unsere Seele hinein. So geht Vortrag. Wie eine leichte Brise, ein Gespräch ohne Absicht und Plan, ein Glas prickelnder Sekt, Blumen dazu.

Jede Möglichkeit nützen wir, um draußen in der Natur zu sein. Dann wird mein Atem ruhiger, die Gedanken fließen langsamer, werden leiser. Stille breitet sich aus. Dann lote ich das richtige Tempo wieder aus und muss der Zeit nicht mehr hinterherhecheln.

Schitour am Unterberg