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X-mas

veröffentlicht am: 17. Dezember 2024 | Doris Renoldner

„Wie lange wart ihr weg? 18 Monate? Das gibt es ja nicht!“ Wie das Amen im Gebet folgt dann meist: „Wo hat es euch am besten gefallen?“

Meine Antwort beginnt dann immer mit einem leisen Seufzer. Ich fange mit „Das kann man so nicht sagen“ an, hantle mich über „Überall kann man Einzigartiges entdecken“ und lande schließlich bei „An manchen Orten wären wir gerne länger geblieben“. Die meisten Menschen geben sich damit zufrieden. Oder auch nicht. Sie nicken einsichtig und meinen: „Jetzt aber wirklich: Wo ist es am schönsten?“ Dann knicke ich ein, gebe innerlich ein bisschen auf und zähle folgende Einser-Plätze auf: Haida Gwaii, Westküste von Vancouver Island, San Francisco, Fatu Hiva, Tahanea, Mopelia, Aitutaki, Ouvela. 18 Monate wiedergeben in wenigen Worten. Jämmerlich. Dabei gäbe es so viel zu erzählen …

Lieblingsplätze dieser Saison: links: Fatu Hiva, rechts: Mopelia

Zurzeit bringen wir Struktur in unser Leben an Land und kümmern uns um Alltägliches. Wir bestellen Brennholz und schlichten wenige Tage später vier Festmeter davon an die Hauswand und auf unsere kleine Terrasse. Wir suchen nach einem Gebrauchtauto, da unser altes kein Pickerl mehr bekommt. Das Einschalten der Waschmaschine verursacht einen „Kurzen“, der Schukostecker fliegt raus, alles finster in der Wohnung. Zum Glück müssen wir nur den Heizstab wechseln und das gute Ding schnurrt wieder. Soviel Zeit wie möglich verbringen wir draußen in der Natur, unternehmen kleine Schitouren und versuchen, wieder Kondition aufzubauen. Und natürlich treffen wir Freunde und Familie, besuchen Weihnachtsmärkte – besser gesagt werden von Menschenmassen durch die Wiener Weihnachtsmärkte geschoben, schlürfen Orangen Punsch, naschen Vanillekipferl und Krachmandeln. Schon nach wenigen Wochen sind wir wieder da, wieder Teil des Ganzen, jedenfalls stehen wir nicht mehr wie Außerirdische vor den Supermarktregalen und bestaunen das unglaubliche Angebot. Es kommt uns vor, als würden wir unser eigenes Land neu entdecken. Wir saugen alles in uns auf: die strahlende Wintersonne, den glitzernden Schnee, den Geruch von Maroni. Tja, das Ankommen in Österreich spürt sich bis jetzt ganz wunderbar an.

Schitour vor der Haustür

Wir wünschen Euch besinnliche, friedliche, liebevolle Weihnachten!

P.S.: Falls Ihr noch ein Last-Minute-Geschenk sucht: Unsere Merino Hauben in blau oder olivgrün sind wieder erhältlich. Sie eignen sich zum Segeln genauso wie für eine Bergtour oder einen Stadtbummel. Hier könnt Ihr sie ganz einfach bestellen: info@seenomaden.at


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